Regenerative Energie und Ökostrom in der Forschung
Energiepolitisches Ziel der Bundesregierung ist eine nachhaltige Energieversorgung, die den Kriterien Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit sowie Klima- und Umweltverträglichkeit Rechnung trägt. So überschreibt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die "Grundlagenforschung Energie 2020+". Sollte es etwa bezeichnend sein, dass die Werte Klima- und Umweltverträglichkeit von allen dargestellten Werten die zu vernachlässigsten sind, da ans Ende der Aufzählung gestellt? Das könnte der Besucher der Webseite zunächst denken, schon kurz darauf jedoch heißt es: Fossile Energieträger, deren Vorkommen in absehbarer Zeit ausgebeutet sind, müssen durch neue Energiequellen ersetzt werden. Der Schutz unserer Lebenswelt und des weltweiten Klimas macht ehrgeizige Klimaschutzziele erforderlich.
Was die Grundlagenforschung Energie 2020+ hauptsächlich bezweckt, ist die Unterstützung der Entwicklung neuer Technologien. In der Praxis sieht das dann so aus, dass die Projektförderung des BMBF im Sektor Erneuerbare Energien von 14,5 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 13 Millionen Euro im Jahr 2010 zurückgefahren werden soll, wie die Studie zur Grundlagenforschung Energie 2020+ es vorsieht. In den Bereichen "Fusionsforschung" und "Nukleare Sicherheits- und Endlagerforschung" hingegen werden die Mittel von 2009 auf 2010 um jeweils eine Million Euro erhöht. Das verwundert dann doch ein wenig: Neue Energiequellen ist für das BMBF demzufolge die Kernenergie, wenn man in die Erforschung von Endlagerungsmöglichkeiten und Kernfusion mehr investiert als in den gesamten Sektor der regenerativen Energien. (Das BMBF verfügt im Jahr 2009 über einen Gesamtetat in Höhe von 10,2 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit bekam vom Finanzminister lediglich 1,4 Milliarden zugebilligt.) Andererseits stellt das BMBF immerhin zwölf Millionen Euro zur Verfügung, damit ein Kompetenzzentrum für Photovoltaik in Berlin-Adlershof entstehen kann.
Doch werden die Grundlagen zu einer solch bedeutenden Forschungsmaterie wie dem Themenfeld der regenerativen Energien woanders gelegt. So haben sich inzwischen zahlreiche Universitäten in nahezu allen Bundesländern auf die Entwicklung im Bereich der Regenerativen Energiewirtschaft eingestellt und bieten in Studiengängen oder entsprechenden Vertiefungsrichtungen die theoretische Ausbildung zum Experten in diesem Themenkomplex an. Wer im Bereich erneuerbare Energien zu den Themen Windenergie, Solarenergie, Bioenergie etc. studieren möchte, sollte zunächst ein traditionelles Studium aus den verschiedenen Fachrichtungen (wie beispielsweise Ingenieurswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften, etc.) absolvieren und eine Universität oder Fachhochschule mit einem entsprechenden Schwerpunkt für erneuerbare Energietechniken wählen.