Lexikon Erklärung: Hochfrequenztechnik
Wenn elektromagnetische Wellen in einen Stromkreis gelangen, der nicht viel kleiner ist als die Wellenlänge, dann treten merkwürdige Phänomene auf. Sobald die Frequenz den Mikrowellenbereich oberhalb von rund 1 Gigahertz erreicht (1 Mrd. Schwingungen pro Sekunde; Hertz ist die Einheit der Frequenz), nimmt ihre Wellenlänge ungefähr die Ausmaße der Platine an, und die einfachen Schaltungsgesetze sind nicht mehr anwendbar. Die Leiter verbinden elektromagnetische Wellen, die asynchron laufen, so dass Spannungen und Ströme sich nicht mehr einfach addieren. Die sog. passiven Bauteile ändern dabei ihr Verhalten; Widerstände wirken nun auch wie Spulen und Spulen auch wie Kondensatoren. Für sehr hohe Frequenzen bzw. kleine Wellenlängen sind elektronische Schaltungen nicht leicht zu dimensionieren. Entweder müssen die Bauteile, Schaltkreise und Leiterbahnen kleiner gemacht werden oder die Wege der Wellen oder aber beides. Aus diesen Gründen sind in Mikrowellenverstärkern besondere Halbleiter erforderlich. Mikrowellen sind vielseitig verwendbar. Zum einen dienen sie als Radarwellen, zum anderen können sie mehr Informationen als längere Wellen transportieren und im Gegensatz zu diesen die Erdatmosphäre verlassen. Sie können also die Verbindung zu Satelliten oder Raumsonden herstellen.